top of page
  • AutorenbildMakeena Rivers

Gedanken entrümpeln, den Geist beruhigen und mehr – Meditation!

Mein Verstand läuft immer auf Hochtouren, nimmt Reize wahr, analysiert, stellt sich Dinge vor, plant, entscheidet – oft möchte ich dieses Geschnatter abstellen, um inneren Frieden zu finden.


Das Zeichen des Verstandes ist Kontemplation

Aber mein eifriges Gehirn lässt sich nicht so leicht beruhigen, also muss ich erst in Stille hineinfinden, um tiefer in einen bestimmten Gedanken eintauchen zu können. Meditation eignet sich gut dafür. Bei näherem Studium dieser Technik fiel mir allerdings auf, dass Viele es als schwierig empfinden, sich auf einen Gedanken zu konzentrieren.


Überall in den Industrienationen beobachten Pädagogen eine Abnahme der Konzentrationsspanne und Zunahme von Aufmerksamkeitsstörungen bei Schülern. Es wird diskutiert, ob das mit der starken Nutzung sozialer Medien oder der zunehmenden Technologisierung des Alltagslebens zusammenhängt. Wir werden überall mit Reizen überflutet, vom Arbeitsplatz bis in den Schlaf hinein, überall macht sich die schrille, schnelle Taktung des Internets bemerkbar.


Je komplexer unsere Probleme werden, desto mehr nutzt uns meditative Stille – obwohl vielen von uns das Stillsitzen selbst für kurze Zeit schwerfällt.


Die Baha'i-Schriften sagen dazu:

Das Zeichen des Verstandes ist Kontemplation, und das Zeichen der Kontemplation ist Stille; denn kein Mensch ist imstande, zwei Dinge gleichzeitig zu tun. Er kann nicht zugleich sprechen und meditieren.

In meditativer Haltung können wir geistige Klarheit finden. Selbst wenn wir wegen etwas unter Druck stehen, erlaubt uns ein Moment tiefer Konzentration und Meditation über die Angelegenheit, unseren Geist für die Lösungsfindung zu öffnen. Auch wenn das Gespräch mit anderen über ein Problem hilfreich sein kann, liefert die stille Überlegung doch etwas Besonderes. Vielleicht liegt es daran, dass wir unseren Gedanken und Gefühlen in ihrer Reinform begegnen, wenn wir nicht auf das Gespräch achten müssen. In einem Gespräch lenken uns die Grenzen sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten ebenso ab wie die Notwendigkeit, das Gemeinte den anderen zu vermitteln und ihre Reaktion zu verarbeiten.


Indem wir meditative Energie in unseren Tagesablauf einfließen lassen, können wir auch unser Ego zum Schweigen bringen, das oft unseren Geist mit seinen lauten Einsprüchen vernebelt. Je besser wir uns in der inneren Stille bewegen können, desto weniger selbstzentrierte Gedanken tauchen auf. Dann brauchen wir auch nicht so viel Unnützes auszusortieren, wenn wir in der Meditation nach göttlicher Inspiration suchen:


Während der Meditation wird die Seele des Menschen unterrichtet und gestärkt, durch Meditation entfalten sich vor seinem Auge Dinge, von denen er zuvor nichts wusste. Durch Meditation erfährt er göttliche Eingebung, durch sie empfängt er himmlische Nahrung.

Auf jemanden, der sich zum ersten Mal mit Meditation beschäftigt oder einfach nur etwas mehr meditative Energie in seinen Alltag einbringen möchte, mag das einschüchternd klingen. Aber wenn Meditation allein dazu dienen würde, ablenkende Gedanken verstummen zu lassen, hätten wir nicht viel davon und es würde sich kaum lohnen, die nötige Zeit und Anstrengung aufbringen, um sie zu erlernen.


Anstatt von uns zu erwarten, dass wir unseren Geist in der Meditation vollständig von sinnlosen Gedanken leeren, können wir nachsichtig mit uns sein und unsere Gedanken frei fließen lassen, ohne sie zu be- oder verurteilen. Anstatt zu versuchen, gar nichts zu denken, können wir unseren Verstand entrümpeln. Wir erlauben unseren Gedanken das Dasein, aber anstatt sie wie gewohnt mit Gefühlen oder Bedeutungen zu verbinden, erkennen wir ablenkende Gedanken und lassen sie vorüberziehen. Dadurch können wir uns auf „das Geheimnis unsichtbarer Dinge“ (siehe unten) konzentrieren:


Meditiert darüber, damit das Geheimnis unsichtbarer Dinge euch enthüllt werde und ihr die Süße geistiger Düfte atmet und die Wahrheit erkennet, ... auf dass sich Licht von Finsternis scheide, Wahrheit von Trug, Recht von Unrecht, Führung von Irrtum, Glück von Elend und Rosen von Dornen.

 

Makeena Rivers hat 2019 ihr Studium mit den Themenschwerpunkten Rassenprobleme, Gefängnishaft, Bildung und Klassenunterschiede an der Columbia School of Social Work in New York/USA abgeschlossen. Zuvor hat sie an der Emory University in Atlanta/USA Psychologie und Soziologie studiert. Ihre Leidenschaft gilt den Bereichen Gerechtigkeit und Heilung durch Kreativität.


Dieser Artikel erschien im Original auf bahaiteachings.org und wurde von der Redaktion geringfügig geändert.


Photo von Ravi Pinisetti auf Unsplash



bottom of page