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  • AutorenbildJaqueline Claire

Wie mystische Baha'i-Schriften kreative Spiritualität freisetzen können


Nach meiner Erfahrung als Künstlerin bietet die Betrachtung des Lebens als spirituelle Reise einen Schlüssel zu echter Befähigung. Wenn wir die Wechselfälle des Lebens als wohlwollende Hilfestellung für unsere spirituelle Entwicklung zu schätzen lernen, kann das Standfestigkeit stärken und sowohl zu Frieden als auch Enthusiasmus inspirieren.


Kreative Kunst inspiriert durch mystische Baha'i-Schriften


Diese umfassende Sichtweise ist eines der unzähligen Geschenke, das „Die Sieben Täler“ von Baha'u'llah bietet, ein Werk, das uns alle zu einem spirituell orientierten Leben aufruft:


... o Freund, würdest du von diesen Früchten aus dem grünenden Garten dieser Blüten genießen, die da aus dem Boden der Erkenntnis unter dem Lichte der Wesenheit Gottes erwachsen, das aus den Spiegeln der Namen und Attribute zurückstrahlt, so würde dir das Verlangen die Zügel der Geduld und Beherrschung aus den Händen reißen, deine Seele durch das Leuchten des Göttlichen Lichtes erbeben lassen, dich weit aus der Heimat des Staubes zu der wirklichen göttlichen Heimat im Mittelpunkt der wahren Bedeutung entführen und dich aufsteigen lassen zu einer Ebene, auf der dich die Lüfte so tragen, wie du auf der Erde einhergehst, und du auf dem Wasser wandelst wie auf dem Lande.
Baha'u'llah, Die Sieben Täler

Baha'u'llahs kurzes mystisches Buch beschreibt die Reise der Seele durch sieben bestimmte Stadien oder „Täler“, die auf einer spirituellen Suche durchquert werden. Jedes Tal ist reich an Weisheit und vielschichtig in seiner Bedeutung. Vier Aspekte, die sich in Diskussionen mit Publikum ergeben haben, empfinde ich für ein kreatives spirituelles Leben als besonders hilfreich:


Zieldefinition

Kreative Kunst inspiriert durch mystische Baha'i-Schriften

Die Suche, die „Die Sieben Täler“ beschreibt, führt uns letztlich in die Gegenwart Gottes. Dieses schöne und erhabene Ziel würden wohl nicht viele Menschen als das ihre formulieren, vermute ich. Ich glaube, Menschen streben häufiger nach „Glück“ oder „Frieden“ oder „Sicherheit“ oder „Erfolg“. Als Baha'i haben für mich die Schriften Baha'u'llahs immer eine persönliche Bedeutung. Aus dieser Perspektive halte ich es für wert, darüber nachzudenken, dass „Die Sieben Täler“ unseren wahren Lebenssinn und unsere geistigen Ziele ohne hinderliche Schleier und Annahmen darstellen.


Bestätigung der Existenz von Höhen und Tiefen

Die in „Die Sieben Täler“ beschriebene Reise räumt auf mit den Mythen von „Ankommen“ oder „Ruhigem Fahrwasser“ im Leben. Meiner Meinung nach verweisen die „Täler“ auf Höhen und Tiefen - eine spirituelle Reise, die auf und ab geht. Manchmal ist der Horizont weit und klar. Ein andermal müssen wir ungeachtet der Hindernisse auf dem Weg einfach weitergehen. Zutiefst ermutigend ist dabei die Erkenntnis, dass die Tiefpunkte (die „Täler“) viele wertvolle Geschenke bereithalten und der Entwicklung starker innerer Fähigkeiten dienen können. Der Weg unseres spirituellen Wachstums verläuft nie eben und das ist gut so.


Inspiriertes Staunen

„Die Sieben Täler“ können den Funken des Staunens über das Leben und unser eigenes Selbst entfachen. Sie legen nahe, dass wir nicht mehr aus dem Staunen herauskommen, wenn wir die mystischen Aspekte des Seins erkennen. Beispielsweise empfiehlt Baha'u'llah, über das Phänomen des Träumens nachzudenken - wie wir dabei im nächtlichen Schlaf andere Welten erleben, die in unserem Inneren existieren. Einer meiner Lieblingskommentare eines Eventteilnehmers war, dass wir zugleich „winzig und kosmisch unendlich“ sind. Welch tiefgreifender Gedanke!


Prioritätsverschiebung

Schließlich regt „Die Sieben Täler“ eine 180-Grad-Wende an, weg von den Werten der materiellen Welt hin zu den Werten eines spirituellen Weges. Indem wir uns Schritt für Schritt weniger mit der physischen Welt identifizieren, weniger starr an unseren Meinungen festhalten, weniger statusbewusst werden, können wir mehr spirituell wachsen.


Hättest du nun Lust, ausgerüstet mit diesem Rahmen und bei Bedarf nach der Lektüre weiterer Artikel über „Die Sieben Täler“ (siehe auch dazu: articles about The Seven Valleys), dich virtuell an diesem „Eisbrecher“ zu beteiligen?


Unten findest du je ein Zitat aus jedem der sieben Täler, gefolgt von sieben Gemälden meiner Serie. Falls du meine Einladung annimmst, bitte ich dich, eines oder alle der Zitate zu einem der Bilder in Beziehung zu setzen. Es gibt weder richtige noch falsche Antworten, nur deine eigene Wahrnehmung! Bitte beachte auch, dass ich in keiner Weise meine Bilder mit Baha'u'llahs erhabenen Worten vergleiche. Dies ist nur eine vergnügliche kreative Übung, die zu persönlichen Assoziationen und neuen Einsichten inspirieren kann. Bitte hinterlasse deine Beiträge unten bei den Kommentaren!


Jeder Augenblick läßt ihn bedeutsames Neues, jede Stunde ein Geheimnis erschauen, ...
(1) Baha'u'llah, Die Sieben Täler

Über dieser Stadt erhebt sich der Himmel des Entzückens, die alles erleuchtende Sonne der Sehnsucht scheint, und das Feuer der Liebe ist entfacht, und wenn das Feuer der Liebe entflammt ist, wird es die Ernte der Vernunft zu Asche verbrennen.
(2) Baha'u'llah, Die Sieben Täler

Die Wanderer aber in den Gärten der Erkenntnis sehen das Ende im Beginn und darum den Frieden im Krieg und die Freundlichkeit im Zorn.
(3) Baha'u'llah, Die Sieben Täler

In gleicher Weise wird dir das Licht der Einheit erstrahlen, wenn du die Hüllen der Einbildung vom Herzen hinwegnimmst.
(4) Baha'u'llah, Die Sieben Täler

Obschon von außen gesehen die Wanderer in diesem Tal auf der Erde verweilen, so thronen sie innerlich doch auf den Höhen des wahren Sinnes. Sie nehmen teil an den unerschöpflichen Gaben der inneren Bedeutung und trinken vom köstlichen Wein des Geistes.
(5) Baha'u'llah, Die Sieben Täler

Wähnst du dich nur eine schwächliche Form, wo in dir doch das Weltall im Kleinen verborgen ruht?
(6) Baha'u'llah, Die Sieben Täler

... wenn ein aufrichtig Liebender und ergebener Freund in die Gegenwart des Geliebten tritt, so werden die leuchtende Schönheit des Geliebten und die Herzglut des Liebenden ein Feuer entzünden, durch das alle Hüllen und Schleier, ja alles, was er hat, vom Herzen bis zur Haut, verbrennen, und nichts verbleibt außer dem Freunde.
(7) Baha'u'llah, Die Sieben Täler

Jetzt bist du an der Reihe, dich virtuell zu beteiligen. Wähle eins oder alle sieben, bringe die Zitate mit einem Gemälde der Serie in Verbindung und teile deinen Kommentar mit uns!



 

Jacqueline Claire geht es darum, die Welt zu einem liebenswürdigeren, wahrhaftigeren und schönen Ort zu machen und jeden Tag zu entdecken, was es bedeutet, Baha’i zu sein. Als die Welt bereisende Künstlerin und Geschichtenerzählerin ist der derzeitige Ort ihres Wirkens ihre Heimatstadt San Antonio in Texas, USA. Ihre Webseite https://www.jacquelineclaireart.com/ verschafft einen Einblick in ihre Arbeit.


Dieser Artikel erschien im Original auf BahaiTeachings.org


Bilder von Jacqueline Claire



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